Und was machen Kriminelle im Darknet?
Nicht registrierte Waffen, Drogen, Identitätsdiebstahl und Raubkopien: Im Darknet gibt es alles, was es nach dem geltenden Gesetz gar nicht geben dürfte. Zunehmend bieten auch IT-Experten mit kriminellen Ambitionen ihre Dienste im Darknet an. Von Überlastangriffen (DoS- und DDoS-Attacken), die gezielt Websites und Internetdienste lahmlegen sollen, über Viren-Baukästen bis zu Spam-Kampagnen – das Darknet ist ein Einkaufsparadies für Cyberkriminelle. Bezahlt wird meist in einer der zahlreichen elektronischen Crypto-Währungen, die ebenfalls auf Anonymität ausgelegt sind, beispielsweise Bitcoin.
Viele der Untergrundforen nutzen ein Empfehlungssystem für die Zulassung neuer Händler. Neue Nutzer werden dann nur als Händler zugelassen, wenn sie von anderen, bereits aktiven Händlern als 'vertrauenswürdig' eingestuft wurden. Auch die Kunden müssen in einigen Fällen durch den Betreiber erst freigegeben werden, einen „Mitgliedsbeitrag“ oder eine Kaution zahlen, bevor sie auf der Seite etwas zu sehen bekommen und einkaufen dürfen.
Da sich die User im Darknet nahezu spurlos bewegen, können Ermittler die Täter hinter den kriminellen Angeboten, Online-Shops oder Foren im Darknet nur nach langwieriger Recherche aufspüren. Ermittlungsbehörden haben aus diesem Grund Spezialeinheiten gegründet, deren Aufgabe es ist, in die illegalen Bereiche des Darknets einzudringen. Auch klassische Überwachungsarbeit gehört zu den eingesetzten Werkzeugen, um die Täter zu fassen: Oft werden zum Beispiel Drogengeschäfte über Packstationen abgewickelt, wie im Fall „Moritz“. Dass für derartige Transaktionen häufig gestohlene und im Darknet verkaufte Zugangskarten für die Packstation genutzt werden, macht das kriminelle Geflecht des Darknets deutlich.