Das Zwischentreffen der Global Young Faculty VI, kurz GYF, fand als Hybrid-Veranstaltung auf dem G DATA Campus statt: 28 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler waren vor Ort, weitere schalteten sich per Videokonferenz dazu. Das Besondere der GYF: Die jungen Wissenschaftler bringen ihre wissenschaftliche Perspektive in Arbeitsgruppen ein und bearbeiten komplexe Fragestellungen fachübergreifend. Dieses Jahr gab es vier Gruppen, die sich mit den folgenden Fragestellungen befassen: 1. Identity in Digital Times; 2. Grenzüberschreitungen: Auslöser, Gefühle, Wirkungen; 3. Unsicherheit Jetzt – Strategien, Praktiken, Ressourcen und 4. Klimabewusster Alltag – Klimabewusste Gesellschaft vs. paradoxes Verhalten von Individuen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Dr. Gunter Friedrich, Geschäftsführer Mercator Research Center Ruhr, der die besondere Situation der sechsten GYF unter Corona betonte. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig einzelne Forschungsgebiete für die Gesellschaft werden können. Deutlich seien aber auch die Herausforderung geworden, wissenschaftliche Erkenntnisse an eine breite Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Wie schnell einzelne Forschungsgebiete, wie die Virologie, mitten in der Gesellschaft sind, hat uns noch einmal die Corona-Pandemie gezeigt. Wissenschaftliches Arbeiten basiert auf dem Aufstellen von Thesen und Hypothesen. Diese gilt es zu revidieren und gegebenenfalls anzupassen. In Teilen der Gesellschaft scheint dies noch nicht angekommen zu sein. Wissenschaft darf ihre Aussagen auch korrigieren.
Andreas Lüning, Gründer und Vorstand bei G DATA CyberDefense, sprach in seiner Begrüßung die digitale Identität an und wie wichtig es ist, sie zu schützen.
Wir geben täglich und zum größten Teil freiwillig Daten über unser Verhalten preis. Algorithmen clustern diese, um Dienstleistungen zu ermöglichen und personalisierte Werbung auszusteuern. Wir müssen unsere digitale Identität bestmöglich schützen und uns fragen, was innerhalb eines nicht demokratisch ausgerichteten politischen Systems mit solchen Daten passiert.
Im Mittelpunkt der GYF stand die Präsentation der Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen sowie der direkte Austausch im Netzwerk. Die AG Identity in Digital Times beispielsweise setzt sich mit der Frage auseinander: Wer sind wir und was macht uns aus? Der digitale Wandel wirkt in viele Bereiche, auch in die Identität hinein. In Gesprächen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, die als Podcast bereitgestellt werden, gehen die Wissenschaftler Fragen auf den Grund. Sie wollen Perspektiven eröffnen aber auch auf Diskurse einwirken.
Zum Ende hin erhielt die GYF noch eine virtuelle G DATA Museumsführung und bekam durch einen Vortrag von Dr. Tilman Frosch zu Incident Response einen Einblick in die Arbeit der IT-Sicherheitsexperten. Frosch erklärte, welche Schritte notwendig sind, wenn ein Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs wurde. Unternehmen seien oft schlecht vorbereitet und haben noch nicht realisiert, dass jedes Unternehmen potenzielles Angriffsziel für Kriminelle ist. Zu einer Vorbereitung auf den Ernstfall gehöre ein Notfallplan, um im Ernstfall schnellstmöglich zu handeln.
Die Global Young Faculty, kurz GYF genannt, ist ein interdisziplinäres Netzwerk für Nachwuchswissenschaftler im Ruhrgebiet. Sie ist eine Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsalliance Ruhr (UA Ruhr) und wird vom Mercator Research Center Ruhr in Essen koordiniert.
Für das Netzwerk werden insgesamt 50 herausragende Nachwuchswissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum, der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen sowie aus den großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausgewählt, um zusammen an Projekten zu arbeiten. Dabei bestand die sechste Global Young Faculty aus vier Arbeitsgruppen, die in 18 Monaten zusammen Fragestellungen bearbeiten. Im Rahmen von zwei Zwischentreffen stellen sich die Arbeitsgruppen ihre Themen und den aktuellen Stand vor.
Weitere Informationen zur Global Young Faculty
https://www.global-young-faculty.de/initiative/